Murtal Alpaka

Jürgen & Jennifer Rupret

Rach 3
A-8755 St.Peter / Judenburg

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Um das Gesamtbild des Clubs abzurunden mussten nun auch die Räume und Einrichtungsgegenstände dringend erneuert bzw. renoviert werden. Für diese Arbeiten benötigten die Vereinsmitglieder ca. ein Jahr, weshalb erst danach wieder mit dem Weiterbau der Anlage begonnen werden konnte. Die Anlage wurde in den darauffolgenden Jahren weiter vergrößert und die Gleislänge auf 150 Meter erweitert. Dadurch ergaben sich allerdings auch erstmals Probleme mit der Steuerung der Anlage, da manche Teile nicht mehr vom Stellwerk eingesehen werden konnten. Deshalb mussten 3 weitere Stellpulte für die Bedienung der zusätzlichen Bahnhöfe und Streckenabschnitte geschaffen werden. Wie auch beim Stellwerk des ersten Bauabschnittes hielten sich die Anforderungen an die Stellwerkstechnik in Grenzen. Es wurden erste Grundsatzschaltungen der Fahrstraßenfunktionalität (automatische Weichenumstellung, Signalanschaltung) sowie Blockabschnittsfunktion selbst entwickelt. Für die Ausführung der Schaltvorgänge wurde Relais aus der Nachrichtentechnik (sogenannte Postrelais) eingesetzt, die Fahrgeschwindigkeit der Züge wurde händisch mittels Fahrstromreglern gesteuert. Die Anlage wurde erneut mehrmals der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und man erntete durchwegs positive Resonanz. In den folgenden Jahren bestimmten, auch wegen einer eher bescheidenen Finanzlage, hauptsächlich der Betrieb der Anlage sowie weitere Ausgestaltungen das Vereinsleben.

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1980

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Erst 1984 erlaubte die Finanzlage des Clubs wieder weitere Ausbauten an der Anlage. Die Anlage wurde erneut vergrößert und die Gleislänge erreichte beachtliche 300 Meter. Außerdem wurde ca. 100 Signale verbaut die Steuerung der Anlage einer grundlegenden Neubetrachtung unterzogen. Das bisherige Konzept, das für jeden Bahnhof einen Fahrdienstleiter vorsah, stellte sich nicht als besonders bedienerfreundlich heraus, vor allem wenn man als Einzelperson Züge über die Anlage steuern wollte. Schon bald war der Bau eines Zentralstellwerkes, von dem aus die gesamte Anlage gesteuert werden sollte, beschlossene Sache. Als Voraussetzung dafür musste allerdings erstmals eine Gleisfreimeldung entwickelt werden, was durch den erstmaligen Einsatz von elektronischen Bauteilen auch gelungen ist. Das Zentralstellwerk wurde aus Kostengründen selbst gebaut und mit etwa 700 LEDs zur Fahrstraßenausleuchtung bestückt. Durch die geänderte Steuerung mussten auch die Gleislagen einiger Bahnhöfe angepasst werden.

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Das erste Zentralstellwerk im Jahr 1985

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Nach der erfolgreichen Errichtung des Zentralstellwerkes konnte die nächste Ausbaustufe gestartet werden, die im letzten unverbauten Bereich des Clubraumes den Bau eines Verschiebebahnhofs mit funktionierendem Abrollberg vorsah. Dieser konnte zur Abwicklung der Verschubarbeiten von einem eigenen Stellpult bedient werden. Weitere Adaptierungen an der Stellwerkstechnik erlaubten nun einen Selbstellbetrieb für alle Bahnhöfe sowie das automatische Auflösen der Fahrstraßen nach erfolgten Zugfahrten. Ein neues Stellpult erleichterte außerdem die Bedienhandlungen, da die Bedien- und Anzeigeebene zum Zwecke der Übersichtlichkeit getrennt ausgeführt wurden. Zur Ausleuchtung der Elementzustände wurden erstmals Leuchtdioden verwendet.

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Nach Fertigstellung dieses Bauabschnittes waren alle Wünsche der Clubmitglieder hinsichtlich der Funktion und Bedienung der Modellbahn vorerst befriedigt und einer längeren Periode an Spiel- und Ausstellungsbetrieb stand nichts mehr im Wege. Nachdem nun genug Zeit für andere Dinge zur Verfügung stand, besuchte der Club erstmals die Spielwarenmesse in Nürnberg. Keiner dachte daran, dass dieser Ausflug zu einem Meilenstein in der Clubgeschichte werden sollte.

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Beim Messebesuch in Nürnberg lernten wir die Firma Berg und Broman aus Mannheim kennen. Alle Mitglieder waren auf Anhieb von den ausgestellten Nachbaustellpulten (VGS80 der ÖBB) beeindruckt. Weiters wurde uns auch die Stellwerkstechnik der Firma vorgestellt, durch welche wir erstmals eine kostengünstige Lösung einer Anfahr- und Bremselektronik (ABR) angeboten bekamen. Es wurde nun geprüft, mit welchem Aufwand diese ABR in unsere Stellwerkstechnik integriert werden konnte. Da diese ausschließlich über einen Kontakt des jeweils zugehörigen Signalrelais angesteuert werden konnte, erschien die Umsetzung dieses Projektes mit vertretbarem Aufwand machbar.

Durch den Einsatz dieser ABR standen aber erstmals zwei Technologien in konkretem Widerspruch. Die eigentliche Stellwerkstechnik in Relaistechnik und die ABR ausschließlich in elektronischer Bauweise. Dazu kam noch unsere selbst entwickelte Gleisfreimeldung die auch nicht mehr Stand der Technik war und außerdem das Anbohren der Waggonachsen zur Aufnahme des Meldewiderstandes erforderte.

Nach vielen aufwendigen Diskussionen konnte dann der Entschluss gefasst werden, wieder einen Schritt mit der Technik mitzumachen. Ein Durchgangsbahnhof wurde von der Relaistechnik weg auf Computersteuerung inklusive ABR umgestellt. Hierfür wurde die gesamte Hardware von der Fa. Berg und Broman angekauft und dem Probebetrieb stand nichts mehr im Wege. Die ersten Eindrücke waren überzeugend und es wurde bald klar, dass dieses Systemkonzept auf die ganze Anlage umgelegt werden sollte. Bald waren sich auch alle Clubmitglieder einig, es sollten auch die Selbstbaustellpulte durch entsprechende, neue Stellpulte der Fa. Berg und Broman ersetzt werden.

Es wurde wieder einmal umgebaut. Die Gleislänge wurde auf 450 Meter erweitert, die gesamten Gleissysteme mit einer selbst gefertigten Oberleitung versehen und mit 137 Signalen in Metallausführung ausgestattet. Durch den Umbau des Zentralstellwerkes verabschiedete sich auch die Relaistechnik, welche durch eine Computersteuerung ersetzt wurde. Die dafür erforderliche Hardware wurde von der Firma Berg & Broman aus Mannheim angekauft. Die Bedienung des neuen Stellwerksystems erfolgte wiederum über ein konventionelles Stellpult, welches ebenfalls von der bereits benannten Firma gefertigt wurde. Die Endmontage sowie die gesamte Verdrahtung wurde dann vom Verein selbst durchgeführt. Das neue Stellpult entsprach in seinem Erscheinungsbild dem eines Stellpultes des Stellwerktyps VGS80 welcher bei den ÖBB im Einsatz steht, lediglich das Rastermaß der Tischfelder wurde aufgrund der Anlagengröße stark reduziert. Aufgrund der hohen betrieblichen Anforderungen wurde die gesamte Steuerungssoftware selbst geschrieben.

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Da die umfangreichen Renovierungsarbeiten am gesamten Bahnhofsgebäude auch die Räumlichkeiten der Modelleisenbahn betrafen, konzentrierte sich das Clubleben gezwungernermaßen einige Monate lang ausschließlich auf diese Maßnahmen. Geplante Umgestaltungen an der Modellbahnanlage mussten auf die nächsten Jahre verschoben werden.

In den Clubräumen wurden neue Heizungsleitungen verbaut, was besonders im Anlagenraum mit erheblichen Verschmutzungen verbunden war. Neben der Beseitigung der enstandenen Schäden und Reinigung der Anlage wurde auch eine Renovierung der Aufenthaltsräume vorgenommen, bei der die Wände neu gemalt und neue Beleuchtungskörper installiert wurden.

Trotz dieser Belastung konnte alle Ausstellungstermine, wie vorgesehen abgehalten werden und auch pünktlich vor der Weihnachtsausstellung konnten alle Arbeiten pünktlich abgeschlossen werden.